Verbaute Biographien - Künstler in der NS-Zeit
Wer heute Namen wie Wassiliy Kandinsky, Franz Marc, Käthe Kollwitz oder Otto Dix hört, hat Bilder großartiger Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts vor Augen. Gemein ist ihnen, dass sie Vertreter oder gar Begründer wichtiger Kunstströmungen sind. Gemein ist ihnen aber auch, dass sie in der NS-Zeit zu den sogenannten "entarteten" Künstlern zählten. Expressionistische Malerei, Dadaismus, Kubismus - eigenlich jede Form moderner Kunst - wurde durch die menschverachtende nationalsozialistische Ideologie gebrandmarkt als abartige, kranke - eben "entartete" Kunst. Die diffamierten Werke wurden aus deutschen Museen konfisziert, verkauft und zum Teil verbrannt. Über 20.000 Kunstwerke waren betroffen, und den Künstlern wurde damit ihre Dasseinsberechtigung abgesprochen, ihr Lebenselixier genommen.
Das Deutsche Hutmuseum thematisiert mit der Ausstellung "Verbaute Biographien" die Schicksale hinter den Bildern, zeichnet den Lebensweg der Künstler nach und lässt dabei die berühmten Vertreter, aber auch die Vergessenen zu Wort kommen. Unter den Verfemten waren auch Westallgäuer Künstler, denen ebenfalls ein Bereich in der Ausstellung gewidmet ist. Diese Künstler wie Netzband, Jacob oder Websky reihen sich ein neben den der Blaue Reiter-Maler wie Marc und Kandinsky und BRÜCKE-Malern wie Pechstein oder Heckel. Gleichberechtigt daneben steht Hans Gassebner aus Blaubeuren, der zur "verschollenen Generation" zählt.
Dank der Leihgabe einer hochkarätigen Privatsammlung ist ed dem Deutschen Hutmuseum möglich, eine große Bandbreite an Geschichten zu erzählen. Mit über 40 Gemälden, Zeichnungen, Gouachen, Graphiken und Lithographien bebildern wir das Leben der Künstler und ihre Anknüpfungspunkte an dieses dunkle Kapitel der Kunstgeschichte.